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Seit 2002 ist Kunsthaus Zug «mobil» unterwegs. Als reisendes Museum hat der Spezialcontainer bereits mehrere Male in Zug, der übrigen Schweiz sowie im Ausland Halt gemacht und die Kunst aus dem Museum zu den Menschen gebracht. Auf kleinstem Raum werden Ausstellungen zeitgenössischer Kunst gezeigt und vermittelt. Das Kunsthaus Zug mobil sucht den ortsspezifischen Kontakt zur Öffentlichkeit und ist als Container zugleich Metapher der heutigen Globalisierung. Das Projekt wurde 2008 mit dem schweizerischen Preis für die Vermittlung bildender Kunst ausgezeichnet und vom deutschen Goethe-Institut in einer europäischen Ausstellungstournee über junge deutsche Architektur im Ausland vorgestellt.

Im Rahmen einer Studie setzte sich die ehemalige Architektengruppe rheinflügel aus Düsseldorf intensiv mit dem Kunsthaus Zug auseinander. Die aus der Kunstakademie Düsseldorf hervorgegangene Gruppe war damals auch mit dem Umbau der dortigen Kunsthalle betraut. Eine breite Diskussion mit rheinflügel behandelte Fragen heutiger Museumsarchitektur und -praxis und untersuchte das Verhältnis von Öffentlichkeit, Raum und Kunst. Wie konnte sich der Leitbegriff des Kunsthauses Zug, «vernetztes Museum im Fluss», räumlich auswirken?

Als eine Antwort entstand das Kunsthaus Zug mobil. Im Auftrag der Stiftung der Freunde Kunsthaus Zug konzipierte rheinflügel einen mobilen Ausstellungsraum. Der in Hamburg und Tschechien eigens angefertigte grosse Container (Länge 12 m) erfüllt die technischen Voraussetzungen, um Werke der Sammlung aufnehmen zu können; er hat eine eigene Klima- und Sicherheitsanlage. Innengestaltung und Lichtführung schaffen attraktive Ausstellungsbedingungen. Die glatte, speziell beschichtete Aussenfläche ermöglicht die künstlerische Bearbeitung. Der bewegliche “white cube”, eine Weltneuheit, eignet sich für künstlerische, kunstvermittelnde, soziokulturelle oder kunstwissenschaftliche Aktivitäten. Als Container ist er weltweit auf der Strasse, per Bahn oder Schiff transportierbar.