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Zeit und Raum. Hommage an Peter und Christine Kamm

Architektur, Malerei, Skulptur, Design, Video. Piranesi, Hoffmann und Rix bis Ineichen, Signer und Kowanz

Aug 29, 2021–Jan 9, 2022
@Kunsthaus Zug
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Zeit und Raum: Zwei gewichtige theoretische Konzepte, die sich wie ein roter Faden durch die Ausstellung ziehen. Mit trockener Theorie haben sie aber wenig zu tun. Vielmehr sind Zeit und Raum die beiden Konstanten im Wirken von Peter Kamm (1935 – 2008) und Christine Kamm-Kyburz (1949 – 2019). Die Ausstellung ist eine Hommage an ihr lebenslanges Engagement für eine vielfältige Kultur in der Region, für hiesige Kunstschaffende und nicht zuletzt für das Kunsthaus Zug.

Begonnen hat alles weit zurück in der Vergangenheit, als sich in den Wirren des Zweiten Weltkriegs die Eltern von Peter Kamm – Fritz und Editha Kamm-Ehrbar – mit dem österreichischen Bildhauer Fritz Wotruba und dessen Frau Marian in Zug befreundet hatten. Wotruba hatte später das Ehepaar dabei unterstützt, eine Privatsammlung aufzubauen, welche heute die bedeutendste Kollektion der Wiener Moderne in Europa ausserhalb Österreichs umfasst. Seit 1998 ist diese als Stiftung Sammlung Kamm ein wesentlicher Bestandteil des Kunsthaus Zug. Das Kunsthaus wäre ein anderes, wäre diese damalige Freundschaft nicht entstanden.

Peter Kamm hat also gewissermassen die Liebe zur Kunst in die Wiege gelegt bekommen. Seine spätere Frau Christine Kamm, damals noch Kyburz, teilte diese Leidenschaft und das Engagement: Bereits als Kunstgeschichtsstudentin trat sie dem Vorstand der Zuger Kunstgesellschaft bei und setzte sich für ein Kunsthaus in Zug ein.

Zeit und Raum begibt sich auf die Spuren des Ehepaars Kamm und zeigt erstmals rund 200 Werke ihrer ebenso umfassenden wie facettenreichen Privatsammlung, die in ihrer Wohnung Teil ihres Lebens war. Die Ausstellung spannt sich zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf: Von architektonischen Objekten, sich bewegenden Zeitskulpturen über mäandrierende Strukturen, alte Radierungen und wegweisende Konzepte des neuen Bauens bis zu massiven Steinen als Zeugen von vergangenen Zeiten. Dabei wird nicht nur der persönliche Zugang Kamms zu den Werken gezeigt, sondern vor allem ein ganzheitlicher Blick auf die Kunst ermöglicht. Es ist eine Einladung an die Besucher:innen, den eigenen Begriff von Raum und Zeit zu entdecken.

Kuratiert von Matthias Haldemann

Kunstschaffende

Jo Achermann, Anna Margrit Annen, Ron Arad, Guido Baselgia, Balthasar Burkhard, Edward Theodore Compton, Josef von Divéky, Josef Herzog, Josef Hoffmann, Roni Horn, Bethan Huws, Irma Ineichen, Friedrich Kiesler, Johann Rudolf Koller, Brigitte Kowanz, Helena Krähenbühl, Dina Kuhn, Rudolf Leuzinger, Annemie Lieder, Bertold Löffler, Richard Long, Albert Merz, Editha Moser, Koloman Moser, Bruno Murer, Heinreich Naegeli, Robert Oerley, Verner Panton, Dagobert Peche, Giovanni Battista Piranesi, Michael Powolny, Karl Prantl, Jean Prouvé, Roland Rainer, Gerrit Thomas Rietveld, Kitty Rix, Egon Schiele, Traugott Schiess, Roman Signer, Kurt Sigrist, Johann Gottfried Steffan, Maria von Uchatius, Günther Uecker, Annelies Ursin, Hannah Villiger, Johannes Weber, Vally Wieselthier, Irène Wydler, Josef Zotti, Ugo Zovetti, Franz von Zülow, Emmy Zweybrück

Die Ausstellung wurde grosszügig unterstützt von:

Glencore Stiftung Sammlung Kamm WWZ Energie

Ausstellungsansichten mit Werken folgender Kunstschaffenden:

Bethan Huws, Brigitte Kowanz, Richard Long © 2024, ProLitteris, Zurich / Jo Achermann, Anna Magrit Annen, Guido Baselgia, Balthasar Burkhard, Josef Hoffmann, Roni Horn, Irma Ineichen, Helen Krähenbühl-Villiger, Annemie Lieder, Giovanni Battista Piraneis, Egon Schiele, Roman Signer, Kurt Sigrist, Annelies Ursin, Hannah Villiger