Zeit und Raum. Hommage an Peter und Christine Kamm
Architektur, Malerei, Skulptur, Design, Video. Piranesi, Hoffmann und Rix bis Ineichen, Signer und Kowanz
Zeit und Raum: Zwei gewichtige theoretische Konzepte, die sich wie ein roter Faden durch die Ausstellung ziehen. Mit trockener Theorie haben sie aber wenig zu tun. Vielmehr sind Zeit und Raum die beiden Konstanten im Wirken von Peter Kamm (1935 – 2008) und Christine Kamm-Kyburz (1949 – 2019). Die Ausstellung ist eine Hommage an ihr lebenslanges Engagement für eine vielfältige Kultur in der Region, für hiesige Kunstschaffende und nicht zuletzt für das Kunsthaus Zug.
Begonnen hat alles weit zurück in der Vergangenheit, als sich in den Wirren des Zweiten Weltkriegs die Eltern von Peter Kamm – Fritz und Editha Kamm-Ehrbar – mit dem österreichischen Bildhauer Fritz Wotruba und dessen Frau Marian in Zug befreundet hatten. Wotruba hatte später das Ehepaar dabei unterstützt, eine Privatsammlung aufzubauen, welche heute die bedeutendste Kollektion der Wiener Moderne in Europa ausserhalb Österreichs umfasst. Seit 1998 ist diese als Stiftung Sammlung Kamm ein wesentlicher Bestandteil des Kunsthaus Zug. Das Kunsthaus wäre ein anderes, wäre diese damalige Freundschaft nicht entstanden.
Peter Kamm hat also gewissermassen die Liebe zur Kunst in die Wiege gelegt bekommen. Seine spätere Frau Christine Kamm, damals noch Kyburz, teilte diese Leidenschaft und das Engagement: Bereits als Kunstgeschichtsstudentin trat sie dem Vorstand der Zuger Kunstgesellschaft bei und setzte sich für ein Kunsthaus in Zug ein.
Zeit und Raum begibt sich auf die Spuren des Ehepaars Kamm und zeigt erstmals rund 200 Werke ihrer ebenso umfassenden wie facettenreichen Privatsammlung, die in ihrer Wohnung Teil ihres Lebens war. Die Ausstellung spannt sich zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf: Von architektonischen Objekten, sich bewegenden Zeitskulpturen über mäandrierende Strukturen, alte Radierungen und wegweisende Konzepte des neuen Bauens bis zu massiven Steinen als Zeugen von vergangenen Zeiten. Dabei wird nicht nur der persönliche Zugang Kamms zu den Werken gezeigt, sondern vor allem ein ganzheitlicher Blick auf die Kunst ermöglicht. Es ist eine Einladung an die Besucher:innen, den eigenen Begriff von Raum und Zeit zu entdecken.
Kuratiert von Matthias Haldemann