Wo ein Rasenmäher ist, aber kein Rasen, da kann Roman Signer nicht weit sein. Ihm ist in den Räumen des Kunsthaus Zug und darüber hinaus eine grosse Einzelausstellung gewidmet. Es ist dies ein weiterer Schritt in einer langjährigen Zusammenarbeit. Die ‹Seesicht›, Signers architektonische Skulptur an prominenter Lage am Zuger Seebecken, ist zu einem Wahrzeichen der Stadt geworden.
Mit grosszügigen Schenkungen der leider im Januar dieses Jahres verstorbenen Christine Kamm-Kyburz, ihrem Ehemann Peter Kamm sel. und des Künstlers selbst, darf das Kunsthaus Zug die wohl umfassendste Signer-Sammlung zu seinen Schätzen zählen. Damit ist die Ausstellung Teil des Projekts Sammlung, mit dem das Kunsthaus Zug langjährige Zusammenarbeiten mit internationalen Künstlern.
Signers Werke erklären sich gerade so weit, dass es die Fantasie anzuregen vermag. Seine Skulpturen sind seine Worte, wie er sagt: Ein Rasenmäher und ein Fass, ein Stiefel, ein Quadrokopter und ein Kajak. In immer neuen Kombinationen entwickelt er prozesshaft Bausätze weiter zu neuen Werken. Aus den Worten werden immer neue Sätze. Damit diese funktionieren, braucht es bisweilen Wasser, Wind, Feuer oder Sand; immer braucht es die Gedankenwelt der Betrachtenden, die den Blick des Künstlers auf das Absurde am menschlichen Dasein freilegt.
Es werden neue, in der Schweiz nie präsentierte Arbeiten gezeigt. Wer den Sprengstoff-Signer mag, wird in diesen neuen Arbeiten seinen Humor wiederfinden, selbst wenn der leise daherkommt. Das Spektakel nämlich ist nur ein Aspekt, der konzeptionelle Überbau ist ein weiterer. Hinzu kommt eine zarte Poesie, die an die Grundfeste des Menschseins rührt.
Kuratiert von Matthias Haldemann