Wie verknüpfen wir uns mit der Umwelt? Die Zuger Künstlerin Annemie Lieder (geb. 1951) beschäftigt sich seit mehreren Jahrzehnten mit Darstellungen unserer unmittelbaren Umgebung. Ihr Werk umfasst ein breites Spektrum, das von grossen Bildteppichen bis hin zu delikaten Zeichnungen und Aquarellen reicht.
Für eine Dauer von zwei Wochen bot der mobile Ausstellungsraum des Kunsthaus Zug die Möglichkeit, Lieders zeichnerische und textile Auseinandersetzung mit Naturobjekten und gefundenen Artefakten kennenzulernen. Parallel dazu wurden freie Skizzierübungen mit Farbstiften in Anwesenheit der Künstlerin angeboten.
In schillernder Detailtreue hält Lieder Federn, Flechten, Fadenknäuel, Borken und Spitzen fest. Auffallend ist der Fokus auf alltägliche und unscheinbare Objekte, die sich in ihren aufwendigen Portraits jedoch als komplexe, dynamische und einzigartige Farb- und Formspiele entpuppen. Vor dem Hintergrund aktueller Klimadiskussionen signalisieren Lieders Kompositionen damit eine aufmerksame und zugleich geduldigere Form des Betrachtens und Bewegens durch die Natur.