André Gysi - Stefan Steiner
Helle Dunkelheit - morgen die röte
Nach der sehr erfolgreichen Schiele-Ausstellung schaltet das Kunsthaus Zug bewusst wieder vom klassischen Museum zur Kunsthalle um und präsentiert zwei Künstler mit biografischer Verbindung zur Region Zug. Die Förderung hervorragender Zuger Kunstschaffender ist uns ein wichtiges Anliegen.
André Gysi (geb. 1957), Baar, und Stefan Steiner (geb. 1963), Wahlkölner aus Steinhausen, waren bereits mehrmals in kleinerem Rahmen im Kunsthaus Zug zu Gast. Beide Künstler lernten sich erst bei der Vorbereitung der Ausstellung persönlich kennen und begannen eine gegenseitige künstlerische Auseinandersetzung. So werden sich die Werke zweier unterschiedlicher Positionen - Film/Fotografie und Malerei - in der Schau begegnen, fallweise Nachbarschaften oder gar Dialoge eingehen, sich aber auch wieder entfernen usw.
Gemeinsam haben beide eine eigenwillige Publikation konzipiert. Statt eines Sekundärtextes über „Kunst und Künstler" haben Gysi und Steiner Fragen ausgetauscht, welche die gegenseitige künstlerische Annäherung nachvollziehbar machen und dem Leser einen Einstieg in ihre künstlerische Arbeit geben. Über die individuelle Werkpräsentation hinaus sind Ausstellung und Publikation das Ergebnis einer künstlerischen Annäherung und eines kreativen Prozesses.
André Gysi beschäftigt sich seit längerem mit dem 16mm Film - einem verschwinden- den Medium. Die Ergebnisse sind erstmals zu sehen. Nicht das trendige, elektronisch- kalte Videobild interessiert ihn, sondern der mangelhafte, alte Schwarzweissfilm. Im experimentellen Umgang mit dem wiederentdeckten Medium eröffnete sich Gysi ein faszinierendes Ausdruckspotential. Jenseits grosser Kinoillusionen führen seine Natur- aufnahmen das existentielle Spiel von Licht und Dunkel eindringlich vor Augen. Den bewegten Bildern stellt Gysi grosse, ruhende Fotografien zur Seite.
Für Stefan Steiner ist die Farbe das essentielle künstlerische Mittel, das er in geduldiger Arbeit für sich erforscht. Er entwickelt ein Konzept, um seine Objektbilder in den Real- raum des Kunsthauses zu erweitern: Wände als sorgsam bearbeitete Bildgründe. Die Werkschau gerät zur stillen, atmosphärischen Farbinstallation. Steiners ebenso emotio- nale wie konzeptionelle Malerei will in Ruhe erschlossen werden und enthüllt dabei ihre Tiefgründigkeit und Kraft.
Zur Ausstellung ist eine von den Künstlern konzipierte Publikation erschienen.
Aus der Sammlung: Schweizer Surrealismus/Phantastik und Informel. Werke von: Brignoni, Grab, Jacob, Moeschlin, Moser, von Moos, Roth, Seligmann, Wiemken u.a.
Die Ausstellung wird grosszügig unterstützt von:

DMG Offset-Druckerei Zug Sika Finanz AG, Baar Einwohnergemeinde Steinhausen Wasserwerke Zug AG