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Friedrich Kiesler

Exhibition Design for the De Stijl exhibition at the Museum of Modern Art, New York

1946
Tinte auf Papier
Bildmass: 21.6 x 27.9 cm
Kunsthaus Zug, Erworben mit einem Beitrag der Gemeinnützigen Gesellschaft des Kantons Zug, Dr. O. Weber Fonds
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Das Kunsthaus Zug besitzt drei Gestaltungsentwürfe, die Friedrich Kiesler für eine Ausstellung über die Künstlervereinigung «De Stijl» anfertigte. Vermutlich entstanden sie im Zuge seiner beratenden Tätigkeit für eine 1946 geplante Schau im Museum of Modern Art, New York.

Das Ausstellungskomitee zog Kiesler wohl hinzu, da er in den 1920er Jahren selbst der Gruppe «De Stijl» angehört hatte. Zudem hatte er sich als Gestalter von Ausstellungen und Galerieräumen einen Namen gemacht. Vor allem fiel er durch seine innovativen Präsentationsmethoden auf: Kiesler befreite Kunstwerke von Sockeln und Rahmen, indem er sie durch freitragende, modulare Displays ersetzte. Durch raumübergreifende Installationen hob er die Trennung von Boden, Decke und Wänden auf. Architektur, Malerei und Skulptur verschränkte er zu nicht mehr voneinander trennbaren Kollektivwerken.

Besonders wichtig war ihm als Ausstellungsmacher, eine individuelle und aktive Kunstbetrachtung zu fördern. Dazu führte er ab 1937 Wahrnehmungsexperimente im Rahmen des Projekts «Vision Machine» an der Columbia University durch. Seine Inszenierungen verlangten vom Besucher, den Raum zu erkunden und mit ihm zu interagieren. Bewegliche Displays ermöglichten eine Betrachtung von verschiedenen Blickwinkeln oder auch bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen. (Alexandra Sattler)